2.
Behandlung
Nah am Menschen und individueller Behandlungsplan

Behandlungsfelder

Wir arbeiten mit Menschen von 0 bis 99 Jahre. Unsere Patienten kommen mit allen möglichen Auffälligkeiten im Bereich Sprache, Aussprache, Stimme und Schlucken. Der Bereich Logopädie ist ein sehr breit gefächertes Feld. Im Berufsfeld Logopädie treffen Sie auf Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und verschiedenen Alters mit Einschränkungen in verschiedenen Teilbereichen der Kommunikation. Diese gilt es zu erkennen und individuell zu behandeln. Bei Kindern treten Sprachentwicklungsstörungen oder Störungen im Mundbereich. Erwachsene Patienten suchen die Logopädie oft mit Stimmstörungen oder nach neurologischen Erkrankungen wie z.B. einem Schlaganfall mit Aphasien (Störungen des Sprachverständnisses und der Sprachproduktion), Dysyarthrien (Sprechstörungen) oder Dysphagien (Schluckstörungen) auf.

Babys, Kindern und Jugendlichen

Anpassungsstörung beim Stillen, beim Übergang zur Flasche, zu Brei oder fester Nahrung. Inadäquate Nahrungsaufnahme, wählerisches Essverhalten und zum Teil Verweigerungsverhalten, die länger als vier Wochen bestehen. Entstehung vor dem sechsten Lebensjahr, eventuell mit Gedeihstörung verbunden.

Störungen beim Erwerb der Laute können die Anzahl der Laute und die Regel ihrer Kombination zu Wörtern, also das Lautsystem,  betreffen. Wenn das Kind zum Beispiel den Laut /g/ noch nicht erworben hat und ihn immer durch /d/ ersetzt, äußert sich dies darin, dass es anstelle von "Giraffe" "Diraffe" sagt.

Bei einer phonologischen Auffälligkeit hat das Kind Probleme beim Erwerb des Lautinventars, d.h. es erwirbt die Laute oder die Regeln zu ihrer Kombination fehlerhaft oder unvollständig. Dies äußert sich darin, dass es Wörter fehlerhaft ausspricht (z. B. Bume statt Blume).

Störungen der Grammatik können Wörter und Sätze betreffen. Beispielsweise wenn Endungen an Wörtern fehlen oder nicht korrekt sind.

Störungen beim Aufbau des Wortschatzes (lexikalische Störungen) können sowohl den Wortschatzumfang als auch die Merkmale der einzelnen Wörter betreffen.

Charakteristisch für den verspäteten Sprechbeginn ist, dass Kinder im Alter von 2 Jahren nicht über 50 gesprochene Wörter verfügen und Wörter nicht miteinander kombinieren. Die zu diesem Zeitpunkt typische „Wortschatzexplosion“ hat nicht stattgefunden. Der Wortschatz scheint insgesamt langsamer anzuwachsen.

Man unterscheidet den aktiven Wortschatz (Wörter, die das Kind aktiv anwendet und spricht) und den passiven Wortschatz (Sprachverständnis, d.h. Worte die das Kind versteht, aber nicht anwendet). Ein Kind mit Sprachverständnisschwierigkeiten ist nicht oder nur eingeschränkt in der Lage, Geschichten, Aufforderungen oder Erklärungen zu folgen und zu verstehen, obwohl das Gehör intakt ist. Im Alltag fällt eine Sprachverständnisstörung kaum auf, da die Kinder den Zusammenhang durch die Situation, Mimik und Gestik erkennen und verstehen (z.B.: Die Mutter zeigt auf die Tür und sagt: „Öffne mal die Tür!“ – da es gerade geklingelt hat ist es für das Kind eindeutig, was es tun muß ohne den Satz zu verstehen).

Hierbei unterscheidet man zwei Formen:

Phonetischer Störung: Die Lautbildung ist betroffen, d.h. die geistige, innere Form der Sprache ist korrekt, aber bei der Realisation des Lautes kommt es zu Fehlbildungen. Die häufigste phonetische Störung ist das sogenannte Lispeln (Sigmatismus). Hier handelt es sich um eine Fehlbildung des Lautes /s/. Die Zunge liegt bei der Lautbildung zwischen den Zähnen (interdental), stößt an die Zähne (adental) an oder die Luft entweicht seitlich (lateral).

Phonologischer Störung: In der phonologischen Entwicklung lernt das Kind Laute systematisch einzusetzen. Das heißt, dass ein Laut nicht nur korrekt gebildet, sondern im Wort auch korrekt verwendet werden muss. Kommt es zu Lautauslassungen oder -ersetzungen, so liegt eine phonologische Verzögerung oder Störung vor.

Die Sprechapraxie ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich im Bereich von Artikulation, Sprechmelodie und -rhythmus (Prosodie) und Sprechverhalten.

Stottern beginnt meist im Alter zwischen 2 und 5 Jahren. Kinder, die stottern, verlieren für Momente die Kontrolle über ihr Sprechen. Stottern äußert sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen (Ka-ka-ka-katze), Verlängerung von Lauten (Mmmmmmaus) und Blockierungen, bei denen die Sprechbewegung völlig „steckenbleibt“ (--------apfel). Diese Symptome werden Kernsymptome genannt.

Poltern zeigt sich in schnellem und/ oder unregelmäßig (irregulär) schwankendem Sprechtempo. Es treten dabei Auslassungen, Verschmelzungen und artikulatorische Veränderungen von Lauten, Silben, Wörtern und Phrasen auf. Das Sprechen wird dadurch schwer verständlich, phasenweise unverständlich, die Prosodie ist häufig auffällig. Zusätzlich bestehen sehr häufig Unflüssigkeiten in Form von Wiederholungen von Silben, Wörtern und Satzteilen, oder lockeren Lautwiederholungen.

International wird eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) als "Entwicklungsstörung des Lesens und Schreibens" definiert. In Deutschland werden die Begrifflichkeiten LRS und Legasthenie (auch Entwicklungsdyslexie/-dysgraphie) synonym verwendet. Die LRS ist eine Teilleistungsstörung, d.h. das Kind hat bei einer durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen allgemeinen Begabung ausschließlich in den Bereichen Lesen und/ oder Schreiben große Schwierigkeiten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt die LRS als eine "Entwicklungsbeeinträchtigung schulischer Fertigkeiten". Wird im Kindesalter die LRS nicht festgestellt und behandelt, so kann sie bis ins Erwachsenenalter fortbestehen.

Eine umschriebene Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division, weniger die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie und Differenzial- sowie Integralrechnung benötigt werden. Bei einer Dyskalkulie weichen die Rechenleistungen deutlich von den übrigen Leistungen ab. Bei durchschnittlicher bzw. überdurchschnittlicher Intelligenz sind die Leistungen in Mathematik nicht so gut, wie es zu erwarten wäre.

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS), auch auditive Verarbeitungsstörungen (AVS) genannt, sind Störungen der Weiterverarbeitung gehörter Informationen. Dabei liegt weder eine Störung des Hörorgans selbst, noch eine Intelligenzminderung vor. Die Störungen betreffen den Hörnerv. Der Hörnerv leitet die Informationen an das Großhirn weiter, die dann dort, weiter verarbeitet werden. Der Prozess der Weiterverarbeitung wird in auditive Teilfunktionen unterteilt, die in unterschiedlicher Art und Ausprägung betroffen sein können. Zu den auditiven Teilfunktionen gehören: Lokalisation (Richtung und Entfernung der Schallquelle), Diskrimination (Unterscheiden), Selektion (Herausfiltern) und Dichotisches Hören (beidohriges Hören).

Bei einer funktionellen orofazialen Störung handelt es sich um eine Störung der Muskulatur im Mund- Gesichtsbereich. Betroffen sind die Bewegungs- und Koordinationsabläufe sowie das muskuläre Gleichgewicht aller am Schlucken beteiligten Strukturen (Wangen-, Lippen- und Zungenmuskulatur.

Folgende Symptome können im Rahmen einer funktionellen orofazialen Störung auftreten: Inkompletter Mundschluss, Mundatmung, vermehrter Speichelfluss, sensorische und motorische Defizite der Zunge (eingeschränkte Zungenbeweglichkeit), unphysiologische Zungenruhelage, Vorverlagerung der Zunge beim Sprechen, bei insgesamt unausgeglichener Muskelbalance im Mund-, Gesichts-, und Halsbereich.

Gelangen Flüssigkeiten, Nahrung oder Speichel nicht wie gewöhnlich in den Magen, sondern werden in die Atemwege transportiert, kommt es zu einer Aspiration. Das Schlucken wird dann nicht optimal vollzogen und gilt deshalb als gestört. Komplikationen ergeben sich dann, wenn in Folge einer Dysphagie eine Aspirationspneumonie auftritt. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Lunge, nachdem diese durch Nahrung/ Speichel oder ähnliches beschädigt worden ist.

Nach einer Erkrankung im Bereich des Zentralnervensystems kann als Folge eine stille Aspiration eintreten. In diesem Fall sind Mund-, Rachen und Kehlkopf desensibilisiert, wodurch sie ihre Funktionen nicht optimal erfüllen und Fremdkörper eindringen können, die normalerweise durch Husten oder ähnliches vom Passieren der Lunge abgehalten werden. Die Schutzfunktion dieser Organe und Mechanismen ist bei der Dysphagie beeinträchtigt.

Stimmstörungen bei Erwachsenen äußern sich in länger bestehender Heiserkeit (ohne akuten Infekt), eingeschränkter Belastbarkeit der Stimme, Schmerzen und/ oder einem Fremdkörpergefühl im Kehlkopf. Sie können funktionelle oder organische Ursachen haben, z.B. hohe Stimmbelastung in Sprecherberufen oder Stimmbandlähmung infolge von Infekten.

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„Wir lachen alle in der selben Sprache.“

Bei Erwachsenen

Eine Aphasie ist eine erworbene zentrale Sprachstörung, die durch Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird. Alle Bereiche und Modalitäten der Sprache können in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein. Die Lautstruktur (Phonologie), der Wortschatz (Lexikon), die Bedeutung (Semantik) und der Satzbau (Syntax). Sowohl die rezeptiven (Sprachverständnis) als auch die expressiven (Sprachproduktion) Fähigkeiten können betroffen sein. Somit können das Sprechen und Verstehen der Lautsprache oder auch das Lesen und Verstehen geschriebener Sprache erschwert und je nach Schweregrad der Beeinträchtigung sogar kaum noch möglich sein. Diese zumeist plötzlich auftretenden sprachlichen Defizite haben häufig weitreichende und teilweise lang andauernde Folgen für das familiäre, soziale und berufliche Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen.

Unter einer Dysarthrie versteht man eine erworbene neurogene Sprechstörung, die durch eine Schädigung des zentralen oder des pheripheren Nervensystems verursacht wurde. Dabei sind die Steuerung und die Ausführung von Sprechbewegungen betroffen. Dies bedeutet, dass Sprechmotorik, Sprechmelodie (Prosodie), Sprechrhythmus, Stimme und Atmung in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sind.

Bei Menschen mit Aphasie kann es neben den Störungen beim Sprechen und Verstehen von Sprache auch zu Störungen des Lesens (Dyslexie) und Schreibens (Dysgraphie) kommen.

Die Sprechapraxie ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich im Bereich von Artikulation, Sprechmelodie und -rhythmus (Prosodie) und Sprechverhalten.

Der Fachbegriff „Dysphagie“ steht für die schmerzfreie Störung beim Herunterschlucken von Nahrung und Flüssigkeit. Je nach Schweregrad kann diese Schluckstörung die Nahrungsaufnahme erschweren oder sogar gänzlich unmöglich machen, wenn Nahrung und Flüssigkeiten nicht mehr in die Speiseröhre und den Magen transportiert werden können.

Trachealkanülen werden nach einer Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) in die Luftröhre eingesetzt. Damit soll eine ausreichende Atmung gewährleistet werden, auch das Absaugen von aspiriertem Material ist dadurch möglich.Geblockte Trachealkanülen finden dann ihren Einsatz, wenn die Gefahr besteht, dass der Patient sich an Speichel oder sonstigem Material verschluckt. Sie ist dann eine lebensnotwendige Maßnahme. Am unteren Ende der Kanüle ist eine sog. Manschette (Cuff), diese dichtet die Luftröhre rundherum ab, damit keine Materialien in die unteren Atemwege gelangen.

Das Ziel ist es, dass ein interdisziplinäres Team bestehend aus Arzt, Pflege und Logopäd/e/in zusammenarbeiten. Es werden ggf. therapeutische Entblockungsversuche unternommen, selbstverständlich in Absprache mit den beteiligten Berufsgruppen, d.h. durch Übungen innerhalb der Dysphagiebehandlung sollen die Entblockungszeiten ausgeweitet werden. Nach Einsatz der Sprechkanüle werden Sprechversuche gemacht.

Langfristiges Ziel ist es, den Patienten schrittweise von der Trachealkanüle zu entwöhnen, sofern es die Atem-und Schluckfunktion bzw. der Allgemeinzustand zulassen.

Als organische Dysphonie bezeichnet man Stimmstörungen, bei denen es aufgrund von Überlastungen, Fehlbildungen, Verletzungen (durch Operationen, Unfälle etc.) oder entzündlichen Erkrankungen (z. B. chronische Kehlkopfentzündungen) zu organischen Veränderungen im Bereich des Stimmapparates kommt (u. a. Ödeme, Knötchen, Lähmungen). Die Stimme klingt meist sehr heiser und es kann zu einem teilweisen oder kompletten Stimmverlust kommen. Je nach Ursache und Ausmaß der Störung ist die Stimme stark verhaucht oder doppeltönig (diplophon).

Die funktionelle Dysphonie ist die häufigste Form der Stimmstörungen. Hierbei ist keine organische Veränderung erkennbar. Stattdessen zeigt sich eine eingeschränkte Funktion der stimmgebenden Organe (Atemapparat, Kehlkopf, Ansatzrohr). Körperhaltung, Körperspannung, Atmung, Stimmgebung und Artikulation befinden sich in einem unökonomischen Zusammenspiel. Bei funktionellen Stimmstörungen gibt es keine organische Veränderung, dennoch ist das Schwingungs- und Schließungsverhalten der Stimmlippen gestört.

Häufig tritt diese Art der Störung bei Berufssprechern auf. Dies wird häufig durch falschen oder ungünstigen Stimmgebrauch bei Überlastung (zu viel und zu lautes Sprechen), Umweltbelastungen (d. h. Sprechen in zu trockenen Räumen), durch psychische Belastungen sowie Stress, Überlastung und Konflikte verursacht. Wenn die funktionellen Stimmstörungen nicht behandelt werden, können sekundär organische Stimmstörungen, zum Beispiel Veränderungen auf Stimmlippenebene auftreten. Eine Veränderung im Stimmklang (z. B. Heiserkeit) und in der stimmlichen Leistung (schnelle Stimmermüdung, eingeschränkte Belastbarkeit der Stimme etc.) ist die Folge.

Unter einer Fazialisparese versteht man eine Funktionsstörung des 7. Hirnnervs (Nervus facialis) mit Lähmung der mimischen Gesichtsmuskulatur. Eine Fazialisparese tritt meist einseitig auf. Abhängig vom Ort des Entstehens wird zwischen einer peripheren Fazialisparese und zentralen Fazialisparese unterschieden.

Wiederherstellung der Kommunikationsfähigkeit nach Laryngektomie (Kehlkopfentfernung): Der Kehlkopf erfüllt zwei wichtige Funktionen: Er sichert durch den Kehldeckel die Atemwege beim Schlucken vor dem Eindringen von Speichel und Nahrung. Die im Kehlkopf befindlichen Stimmlippen dienen der Stimmerzeugung.

Durch eine Kehlkopfentfernung (Laryngektomie) ist eine künstliche Atemöffnung am Hals (Tracheostoma) erforderlich, da nur auf diese Weise die Trennung von Speise- und Atemweg sichergestellt ist. Eine normale Stimmgebung ist nach einer Laryngektomie nicht mehr möglich, weil dem Patienten keine Stimmlippen mehr zur Verfügung stehen. Patienten sind darauf angewiesen, nach der Operation eine Ersatzstimme zu erlernen.

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